Call for Abstracts: Ländliche Räume als Ressourcenräume und Standorte für Großschutzgebiete: Chancen und Herausforderungen für eine nachhaltige Regionalentwicklung
Call for Abstracts
Ländliche Räume als Ressourcenräume und Standorte für Großschutzgebiete: Chancen und Herausforderungen für eine nachhaltige Regionalentwicklung
Arbeitskreis ländliche Räume in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG)
27te Jahrestagung, 04.-06. Mai 2023
Hochschule für Forstwirtschaft, Rottenburg am Neckar
Jahrestagung des Arbeitskreises ländliche Räume
Der Arbeitskreis (AK) ländliche Räume versteht sich als Forum für Geograph*innen zur Auseinandersetzung mit theoretisch‐konzeptionellen und angewandten Fragestellungen mit Bezug zu ländlichen Räumen. Seit seiner Gründung im Jahr 2004 fokussieren sowohl theorieorientierte als auch praxisbezogene Arbeiten aus dem Forschungsnetzwerk in unterschiedlichster Perspektivierung auf soziokulturelle, ökonomische und (agrar‐)ökologische Entwicklungen in ländlichen Räumen. Die bisherigen vom AK initiierten Jahrestagungen und Nachwuchsworkshops bilden die wachsende Themen‐ und Perspektivenvielfalt dabei ebenso ab wie die Mitgliederzusammensetzung des Arbeitskreises selbst.
Für die 27te Jahrestagung wird sich der AK ländliche Räumen als Ressourcenräume und Standorte von Großschutzgebieten widmen und den hiermit verbundenen Chancen und Herausforderungen. Die Veranstaltung wird auf Einladung von Prof. Dr. Heidi Elisabeth Megerle vom 04. bis zum 06. Mai 2023 an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg am Neckar (Baden-Württemberg) stattfinden. Ergänzend zu Plenarsitzungen und einer Podiumsdiskussion wird auch eine Exkursion zum Biosphärengebiet und zum UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb Bestandteil der Fachtagung sein.
Geplanter Zeitrahmen: Beginn am 04.05.2023 um 12 Uhr, Ende am 06.05.2023 um 13 Uhr.
Vortragsvorschläge & Teilnahme:
Für die Jahrestagung erbitten wir Vortragsvorschläge in Form eines Abstracts (Siehe Seite 2) mit nicht mehr als 2.000 Zeichen (einschließlich Leerzeichen) bis zum 15. 03.2023 per Email an:
megerle@hs-rottenburg.de
ingo.mose@uni-oldenburg.de
Wir bitten um Anmeldung zur Tagung bis zum 01.04.2023 bei megerle@hs-rottenburg.de
Der Teilnahmebeitrag für die Tagung beträgt 50 €. Der Tagungsbeitrag wird während der Tagung in bar erhoben.
Kontakt für weitergehende Auskünfte zur Veranstaltung: Prof. Dr. Heidi Elisabeth Megerle (Hochschule Rottenburg): megerle@hs-rottenburg.de
Weitere Informationen: http://ak-laendlicher-raum.de/
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Ländliche Räume als Ressourcenräume und Standorte für Großschutzgebiete: Chancen und Herausforderungen für eine nachhaltige Regionalentwicklung
Betrachtet man ländliche Räume als Ressourcenräume, so ergeben sich vielseitige Wechselwirkungen: Zum einen stellen ländliche Räume natürliche Ressourcen, die ökonomisch in Wert gesetzt werden können. Neben der Landwirtschaft, die sich im Hinblick auf klimatische Veränderungen und der gegenwärtig zu beobachtenden Umstellung von Ernährungsgewohnheiten mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sieht, erlangen angesichts des Umbaus des Energiesektors insbesondere Windenergie und Photovoltaik öffentliche und politische Aufmerksamkeit. Diese Veränderungen reihen sich einerseits in den Nachhaltigkeitsdiskurs ein, führen gleichzeitig aber auch zu (lokalen) Konfliktkonstellationen.
Um natürliche Ressourcen zu schützen, decken mittlerweile 141 nationale Naturlandschaften (Bündnis der Großschutzgebiete) etwa ein Drittel der Fläche der Bundesrepublik Deutschland ab und erfüllen neben den „klassischen“ Themenfeldern Nachhaltigkeit, Natur- und Klimaschutz zunehmend auch spezifische Aufgaben wie nachhaltige Regionalentwicklung, Tourismus und Naherholung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Insbesondere die UNESCO Biosphärengebiete, aber auch die UNESCO Global Geoparks haben das ambitionierte Ziel, als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung zu fungieren und aufzuzeigen, wie die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 mit den 17 SDGs auf regionaler und kommunaler Ebene umgesetzt werden können, wobei dem past-present-future Prinzip gefolgt werden soll (aus der Vergangenheit lernen, um dadurch die Gegenwart und die Zukunft zu gestalten).
Die Mehrzahl der Großschutzgebiete befindet sich in ländlichen Räumen und kann dort eine wichtige Rolle zur Entwicklung und der ökonomischen Inwertsetzung, v.a. durch Tourismus, regionale Produktvermarktung und grüne Ökonomie, einnehmen. Hierbei spielt die (internationale) Anerkennung als Qualitätssiegel eine wichtige Rolle. Gleichzeitig bestehen jedoch auch vielfältige Konfliktfelder, die sich teilweise schon im Ausweisungsverfahren und der Abgrenzung der Schutzgebiete manifestieren. Begriffe wie Großschutzgebiet oder Biosphärenreservat können negative Konnotationen zu Einschränkungs- und Verhinderungsmaßnahmen auslösen und zu fehlender Akzeptanz in der Bevölkerung führen. Aktuell hat die Corona-Pandemie mit lokalem Übertourismus zu teilweise erheblichen Konflikten in Großschutzgebieten geführt. Eine stringente Unterstützung durch Politik, relevante Akteure und die lokale Bevölkerung sowie eine ausreichende Bereitstellung von finanziellen und personellen Ressourcen ist daher essentiell, damit sich Großschutzgebiete als erfolgreiche Instrumente oder sogar Manager einer nachhaltigen Regionalentwicklung entwickeln können.
Im Rahmen der Jahrestagung des AK sollen sowohl theoretische als auch praxisorientierte Ansätze präsentiert und diskutiert werden. Einzelfall- und vergleichende Studien zu ländlichen Räumen als Ressourcenräume und zu Großschutzgebieten sind gleichermaßen willkommen. Obgleich Geoparks keine offiziellen Großschutzgebiete nach BNatSchG sind, können auch diese Gebiete integriert werden.
Die Einladung wird bewusst offen gestaltet, um möglichst vielen Interessent*innen zu erlauben, sich mit ihren Beiträgen unter dem Dach der Veranstaltung zu versammeln. Junge Wissenschaftler*innen werden explizit eingeladen, ihre Qualifizierungsarbeiten (Studienprojekte, Masterarbeiten, Dissertationen) vorzustellen. Der AK möchte den Dialog zwischen ‚etablierten‘ und ‚aufstrebenden‘ Wissenschaftler*innen weiter fördern und fortsetzen.