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CfP: Perspektiven der geographischen Lateinamerikaforschung

Perspektiven der geographischen Lateinamerikaforschung


Workshop des Arbeitskreises Lateinamerika in der Deutschen Gesellschaft für Geographie


Donnerstag, 27. bis Samstag, 29. Oktober 2022

Institut für Regionalwissenschaft
Karlsruher Institut für Technologie


Nach der pandemiebedingten Unterbrechung bzw. Verlagerung zahlreicher Wissenschaftsformate in virtuelle Foren möchten wir zum Beginn der Vorlesungszeit des Wintersemesters zu einer Präsenzveranstaltung des AK Lateinamerika in der Deutschen Gesellschaft für Geographie an das Institut für Regionalwissenschaft des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) einladen. Das Ziel ist es dabei einerseits, Einblicke in aktuelle individuelle und kollektive Forschungsvorhaben zu erlangen, um so nach den
Jahren des fehlendes Austauschs eine (zumindest punktuelle) Bestandsaufnahme der geographischen Lateinamerikaforschung zu ermöglichen, und andererseits zu diskutieren, welche Themen, Entwicklungen, Theorien und Methoden in der Zukunft stärkere Beachtung verlangen.


Folgende wissenschaftliche Fragen stehen in Zusammenhang mit tiefgreifenden epistemologischen Umwälzungen innerhalb der Lateinamerikaforschung. Sie sollen den thematischen und konzeptionellen Rahmen eines inhaltlichen Austausches zur raumwissenschaftlichen Forschung in und zu Lateinamerika vorgeben und Vernetzungsmöglichkeiten auch für jüngere Wissenschaftler*innen anbieten.


(i) Welche aktuellen Prozesse in Stadt und Region wecken ein besonderes Interesse in der geographischen Lateinamerikaforschung und wie werden diese konzeptionell gerahmt? In welcher Verbindung stehen dabei polit-ökonomische, feministische, intersektionale, postkoloniale, dekoloniale, kulturwissenschaftliche und polit-ökologische Ansätze?
(ii) Welche Transformationen, Innovationen und Konflikte lassen sich im Bereich der Governance räumlicher Entwicklung und extraktiv-infrastruktureller Landnahme auf unterschiedlichen Maßstabsebenen erkennen? Wie werden diese diskursiv gerahmt, wissenschaftlich erforscht und politisch bearbeitet?
(iii) Welche (neuen) konzeptuellen und methodischen Zugänge der raumbezogenen Forschung in und zu Lateinamerika werden durch aktuelle Entwicklungen erforderlich/notwendig (z.B. Digitalisierung, Plattform-Kapitalismus, Finanzialisierung, transnationale Migration, Klimawandel, Bioökonomie)?
(iv) Welchen Mehrwert bringen Konzeptualisierungen von territorios/giro ecoterritorial und weitere, aus lateinamerikanischen Debatten stammende Ansätze (z.B. nueva dependencia, modernidad ch’ixi, etc.) für die kritische Auseinandersetzung mit räumlichen Prozessen? Wie verhalten sich Traditionen, Methoden und dominante Konzepte der deutschsprachigen Latein-
amerikaforschung zu den lateinamerikanischen Debatten?
(v) Wie kann de-koloniale Wissenschaftspraxis in einem hierarchisch organisierten Wissenschaftssystem gedacht und praktiziert werden und welche alltäglichen Probleme ergeben sich für die Forschung in Lateinamerika hieraus?

(vi) Welche praktischen, politischen und ethischen Herausforderungen stellen sich bei der Arbeit zu Land- und Raumnutzungskonflikten und in der Zusammenarbeit mit sozialen Bewegungen, die sich gegen die fortschreitende kapitalistische Inwertsetzung und Überprägung von Raum engagieren?


Der Workshop soll am Donnerstag, den 27. Oktober um 17.00 Uhr mit einer öffentlichen, thematisch einführenden Diskussionsveranstaltung zu den übergeordneten Fragestellungen beginnen und am Samstag, den 29. Oktober mittags enden. Zur Deckung von Catering und Getränken wird eine Teilnahmegebühr von 20,- € pro Teilnehmer*in erhoben.


Vorschläge für Präsentationen und andere alternative Diskussionsformate sollten bis zum Sonntag, den 2. Oktober 2022 unter Angabe der Autor*innen, Titel und einem Abstract im Umfang von 150-200 Wörtern per Email an info@ifr.kit.edu eingereicht werden.


Bei inhaltlichen Rückfragen und zum weiteren Gedankenaustausch in Bezug auf die Programmplanung wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Michael Janoschka, Leiter des Instituts für Regionalwissenschaft am KIT: michael.janoschka@kit.edu

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