Nachlese zur 18. Jahrestagung des Arbeitskreises Geoarchäologie und zur 40. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Paläopedologie in Würzburg
Anfang Juni traf sich der interdisziplinäre Arbeitskreis Geoarchäologie zu seiner 18. Jahrestagung in Würzburg. Zum wiederholten Male fand die Veranstaltung gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Paläopedologie statt, die sich zur 40. Jahrestagung traf. Die mit über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern überaus gut besuchte Doppeltagung begann bereits am Donnerstag (1. Juni) mit dem Icebreaker. Am Freitagvormittag fanden die ersten drei von insgesamt fünf Vortragssessions statt, gefolgt von einer gut besuchten Postersession am Nachmittag.
Die nachfolgende Mitgliederversammlung hielten beide Arbeitskreise gemeinsam ab. Themen waren die nächste gemeinsame Jahrestagung vom 6.-9. Juni 2024 am Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven (NIhK) sowie die geplante englischsprachige Fassung des bereits jetzt sehr erfolgreichen Lehrbuchs Geoarchäologie von 2022 (Springer-Verlag). Die beiden Sprecher Christopher Miller (Tübingen) und Christian Stolz (Flensburg) dankten dem Würzburger Organisationsteam für die gelungene Umsetzung der Tagung.
Am Abend stand einer von zwei Keynote-Vorträgen an: Kerstin Kowarik und Hans Reschreiter (Wien) referierten über geoarchäologische Forschungen zur Genese der UNESCO-Welterbelandschaft Hallstatt-Dachstein im Salzkammergut. Das Konferenz-Dinner fand bei schönstem Frühsommerwetter im Gastgarten der Weinstube Bürgerspital in Würzburg statt. Der Samstag begann mit der zweiten Keynote-Session: Elisabeth Solleiro-Rebolledo (Mexiko-Stadt) referierte zum Thema “The hidden Maya soil cover in the Peninsula de Yucatan, Mexico: do we have the evidence for the Mayacene?”. An ihre Präsentation schlossen sich zwei weitere Vortragssessions an.
Zur Tagung gehört auch traditionell eine Exkursion in die Umgebung des Tagungsortes. Insbesondere für die AG Paläopedologie haben Exkursionen mit entsprechenden Aufschlüssen eine große Bedeutung. Dementsprechend hatte das Würzburger Organisationsteam gleich eineinhalb Exkursionstage zusammengestellt. Das erste Ziel war der archäologische Fundplatz Bullenheimer Berg bei Ippesheim im Steigerwald. Drei ausgewählte Standorte auf dem markanten Plateau des Zeugenbergs, das von einer urnenfelderzeitlichen Befestigungsanlage umgeben und für seine Hortfunde bekannt ist, wurden vorgestellt von Frank Falkenstein, Birgit Terhorst, Julia Meister und Erhard Schulz. Sonntags folgte eine weitere Exkursion zu den Lössen in Franken, federführend geleitet von Tobias Sprafke mit Beiträgen von Neda Rahimzadeh, Armin Skowronek und Birgit Terhorst. Ziele waren die bekannten Löss-Paläobodensequenzen aus den Ziegeleigruben von Kitzingen sowie Böden und periglaziale Lagen bei Holzkirchen und Lössprofile bei Holzkirchhausen im Landkreis Würzburg.
Wie in jedem Jahr wurden der beste Vortrag und das beste Poster aus dem Bereich des wissenschaftlichen Nachwuchses prämiert: Elena Appel (Mainz) und Bastian Grimm (Gießen) erhielten dafür ein kleines Preisgeld.
Prof. Dr. Christian Stolz (Flensburg)

Abb.: Gruppenbild