Überspringen zu Hauptinhalt

CfP „Nachhaltige Mobilität in der Zukunftsstadt: Transformation von Gesellschaft, Raum & Governance“

Die 18. Jahrestagung des Arbeitskreises „Mobilität und Verkehr“ (AK MoVe) in Kooperation mit dem Pegasus-Netzwerk für Mobilitäts- und Verkehrsforschung, und Konferenz des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes QuartierMobil 2, findet vom 15. bis 16. Juni 2023 an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. statt.

Metropolen und Stadtregionen sind für das Gelingen einer sozial-ökologischen Transformation hin zu einer ressourceneffizienten, klimaverträglichen und an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung orientierten Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Die zukünftige Gestaltung urbaner Mobilität wird für diesen Prozess einen wesentlichen Beitrag leisten müssen. In der jüngeren Vergangenheit haben sich für die Kommunen verkehrs- und stadtplanerische, aber auch kommunikative Handlungsspielräume ergeben, die sowohl in bestehenden wie auch in neu geplanten Quartieren für eine sozial-ökologische Transformation genutzt werden können (vgl. Forschungs- und Innovationsagenda Zukunftsstadt des BMBF und dortige Projekte).

Für die Konferenz freuen wir uns auf Beiträge aus wissenschaftlicher sowie aus (planungs-) praktischer Sicht zu nachfolgenden Themenschwerpunkten, die sowohl in Form eines klassischen Impulsvortrages als auch in Form alternativer Formate (z.B. World-/Mobilitäts-Café, Marktplatz der Möglichkeiten, Fishbowl, etc.) vorgeschlagen werden können. Darüber hinaus organisiert das Pegasus-Netzwerk (www.pegasus-netzwerk.de) einen Poster-Walk für Beiträge von Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen im frühen Stadium und freut sich über Beiträge, ebenfalls zu den folgenden Schwerpunkten:

a) Gesellschaft

Wie wirken sich die dynamischen sozialen Veränderungen vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung und neuer Angebote der Sharing Economy auf die alltäglichen Mobilitätsmuster, gelebten Alltagspraktiken, Raumaneignungen und mobilitäts- bzw. nachhaltigkeitsbezogenen Einstellungen der urbanen Bevölkerung aus? Welche Differenzierungen zeigen sich hinsichtlich der Vielfalt der Bevölkerung, beispielsweise für unterschiedliche Geschlechter, Altersgruppen, Formen des Zusammenlebens (Singles, Alleinerziehende, Familien, etc.) und Personen mit Migrationserfahrung? Welche Handlungsspielräume und nachfrageseitigen Entwicklungen für eine Transformation urbaner Mobilität lassen sich daraus
erkennen?

b) Raum

Wie lassen sich die gewachsenen Infrastrukturen der autogerechten Stadt – sowohl des fließenden wie auch des ruhenden Verkehrs – für eine nachhaltige Mobilität in der Zukunftsstadt anpassen, sodass die Chancen neuer Mobilitätsoptionen und -dienstleistungen (inkl. Mobilitätsmanagement und integrierten Konzepten des urbanen Wirtschaftsverkehrs) sowie die Möglichkeiten nicht-motorisierter Mobilität für die Lebens- und Aufenthaltsqualität im Quartier optimal genutzt und Entwicklungspfade zu einer nachhaltigen Quartiers- und Stadtentwicklung aufgezeigt werden können? Welche Möglichkeiten und Herausforderungen bietet die Planung von Quartieren und Infrastrukturen für die Umsetzung neuer Mobilitätsangebote?

c) Governance

Wie lässt sich die Transformation der Governance von einer eher „klassischen“, d.h. infrastruktur- und angebotsbezogenen Verkehrsplanung und einem klassischen Verkehrsmanagement, zu einer „neuen“, nachfrage- und „an den Bedürfnissen des Menschen“ orientierten Mobilitätsplanung und einem neuen Mobilitätsmanagement bewerkstelligen? Schließlich wächst die Bedeutung zivilgesellschaftlicher Akteur*innen in Prozessen der Politikgestaltung zur Mobilitäts- und Verkehrswende, wie es beispielsweise die Initiativen zu Radentscheiden aufgezeigt haben. Wie verlaufen entsprechende Veränderungsprozesse auf einer Quartiers- wie auch auf einer gesamtstädtischen Ebene und welche Rolle nehmen dabei planerische, politische und weitere Akteur*innen ein? Welche Handlungsmöglichkeiten hat eine Kommune und inwieweit kollidieren diese ggfs. mit Bundes- und Landesrecht? Wie lassen sich unklare Zuständigkeiten in den kommunalen Fachressorts bezüglich neuer Mobilitätsangebote (z.B. bei der Errichtung von Mobilitätsstationen in Quartieren) lösen?

d) Methoden der Transformationsforschung

Trotz jahrelanger Erfahrungen mit sozial-ökologischer Forschung und Transformationsprozessen erfolgte die Anwendung dieser Perspektiven in der Mobilitätsforschung erst verstärkt in den vergangenen Jahren (z.B. in den baden-württembergischen Reallaboren und in der BMBF-Ausschreibung zur Zukunftsstadt). Welche wissenschaftstheoretischen Implikationen sind mit einer inter- bzw. transdisziplinären Mobilitäts- und Verkehrsforschung verbunden? Welcher theoretisch-konzeptionellen Überlegungen bedarf es, um Transformationsprozesse im Kontext urbaner Mobilität anzuregen? Was kann die Mobilitäts- und Verkehrsforschung dazu von anderen Disziplinen oder aus internationalen Beispielen lernen?

e) Aktuelle Beiträge zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung

Darüber hinaus sind Beiträge willkommen, die nicht unmittelbar zum Thema der Jahrestagung passen, aber aufgrund ihrer Aktualität neue Erkenntnisse in die Diskussion um Mobilitäts- und Verkehrsforschung einbringen.

Bitte senden Sie Ihre Beitrags- und Postervorschläge inklusive Zielen, empirischen Grundlagen und wesentlichen Ergebnissen, sowie einer Zuordnung zu den Schwerpunkten a) bis e), unter Angabe des angedachten Präsentationsformates in einer Zusammenfassung von ca. 250 Wörtern bis zum 20. Januar 2023 per Mail an das Organisationsteam, das Ihnen auch für Rückfragen gerne zur Verfügung steht: akmove2023@em.uni-frankfurt.de

Sowohl für den AK MoVe als auch für das Pegasus-Netzwerk ist keine formelle Mitgliedschaft nötig. Wir möchten ausdrücklich auch Referent*innen aus vielfältigen Fachdisziplinen einladen, sich an der Tagung zu beteiligen. Wir freuen uns auf Beiträge aus Wissenschaft, Praxis und Kommunalverwaltung sowie auf Einreichungen zum Pegasus-Posterwalk.

Das Organisationsteam des AK Mobilität und Verkehr 2023

Annabell Baumgartner, Marcus Klein, Martin Lanzendorf (Goethe-Universität Frankfurt a.M.)
Claudia Hille (FH Erfurt, Co-Sprecherin AK MoVe und Pegasus-Netzwerk)
Kerstin Schäfer (London School of Economics and Political Science)
Hanna Wagener (Stadt Darmstadt)

An den Anfang scrollen
Suche