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Einladung und Call for Participation: Online-Workshop „Über Forschen sprechen“

Offene Arbeitsgruppe: Spezifika der Stadt- und Migrationsforschung in ostdeutschen Städten

Zweiter Online-Workshop: „Über Forschen sprechen“ – ein Austausch zu aktuellen Projekten der Migrationsforschung in ostdeutschen Städten

Montag, 7. Februar 2022, 14-18 Uhr

Einladung und Call for Participation, Deadline verlängert: 20.01.2022

Dieser Workshop knüpft an einen ersten digitalen Workshop an, der im September 2021 im Rahmen der DeZIM-Forschungsgemeinschaft stattgefunden hat. Im Zentrum unserer damaligen Diskussion stand die Frage, inwieweit Forschungen zu Stadt und Migration in ostdeutschen Städten mit konzeptionellen Ansätzen gerahmt werden können, die in einem „westlichen“ Forschungskontext entstanden sind. Die häufig wesentlich geringere Repräsentanz von Migrant*innen in ostdeutschen Städten, die ganz eigene Geschichte von Migration in die DDR und die ostdeutschen Bundesländer (Vertragsarbeiter*innen, humanitäre Migration/Flucht, kaum Arbeitsmigration) verbunden mit den langanhaltenden Folgen der Transformation (wie Abwanderung, Arbeitslosigkeit, Umbau öffentlicher Institutionen) sowie deutlich hervortretende gesellschaftliche Spaltungsprozesse, Rassismus und Rechtsextremismus zeichnen ein Bild, das im Gegensatz zur Situation in westdeutschen  Kommunen zu stehen scheint.

Ein genauerer empirischer Blick lässt jedoch wesentlich heterogenere und differenzierte Realitäten erkennen: Die Herausbildung von „Ankunftsquartieren“ mit hohen Migrant*innenanteilen ist in Städten im Osten wie im Westen Deutschlands zu beobachten, ebenso wie zivilgesellschaftliche Aktivitäten für und gegen Zuwanderung und Vielfalt, proaktive und passive Verwaltungen, sowie diversitätsoffene bzw. migrationskritische politische Klimate.

Besonders hinsichtlich der aktuellen Debatten in der kritischen Migrationsforschung müssen sich Forschende diesbezüglich nicht nur mit der Frage auseinandersetzen, inwieweit sie mit der Konzeptualisierung, Durchführung und Berichterstattung ihrer Forschung Konstrukte über Migrant*innen und über „die Migration“ reproduzieren, sondern auch inwieweit sie durch ihre Zugriffe Stereotypisierungen über „den Osten“ abbilden und damit zu entsprechenden „Validierungen“ beitragen.

Unser zweiter digitaler Workshop „Über Forschen sprechen“ soll eine Kommunikationsplattform darstellen, um über diese Fragen ins Gespräch zu kommen. Wir laden alle Forschenden mit einem thematischen Bezug zu Stadt- und Migrationsforschung und Konfrontationserfahrungen mit einem „ostdeutschen“ Forschungsfeld ein, diese Debatte während eines digitalen Workshops weiterzuführen. Der Workshop wird am Montag, 7. Februar, von 14-18 Uhr über Zoom stattfinden, ausgerichtet von der TU Chemnitz (Prof. Dr. Birgit Glorius), dem Leibniz Institut für Länderkunde Leipzig (Dr. Karin Wiest), dem IMIS/IKG (PD Dr. Anna-Lisa Müller) und dem Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) an der HU Berlin (Dr. Daniel Kubiak).

Bitte senden Sie uns Ihre Interessensbekundung per email (birgit.glorius@phil.tu-chemnitz.de) bis zum 20.1.2022 und nennen Sie maximal drei Schlüsselbegriffe, zu denen Sie sich gerne austauschen würden. Der Aufruf ist bewusst offen gehalten, so dass sowohl konzeptionelle und empirische Fragen benannt werden können, wie auch allgemeinere Fragen wie z.B. der Feldzugang oder die eigene Positionalität im Forschungsfeld.

Wir freuen uns auf rege Beteiligung!

Ausblick

Für das Jahr 2022 planen wir zudem einen Präsenzworkshop, der die Diskussion von eigenen Beiträgen aus dem Forschungsfeld „Migration“/„Stadt“/„Ostdeutschland“ zum Ziel hat und mit einem Publikationsworkshop für ein Special Issue unter dem Titel „P(ost)migrantische Städte – Diskurse, Erinnerungspraktiken und Alltagserfahrungen“ für die Zeitschrift Berichte. Geographie und Landeskunde verknüpft werden wird. Bitte beachten Sie den dazugehörigen CfP.

 

Einladung (PDF)

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