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Call for Membership: Netzwerk TheoAdapt – Theorizing Climate Adaptation

Die Folgen des Klimawandels sind bereits jetzt vielerorts spürbar. Um einerseits gesundheitliche, soziale oder ökonomische Schäden zu minimieren und andererseits Potentiale dieser klimatischen Veränderungen auszuschöpfen, bedarf es effektiver Anpassungsmaßnahmen. Zahlreiche Forschungsprojekte widmen sich der lokal spezifischen Klimawandelanpassung. Die
sozialwissenschaftliche Forschung in diesem Feld erfolgt häufig angewandt, um konkrete Lösungsansätze für die jeweiligen Untersuchungsregionen zu entwickeln. Die ARL richtet
beispielsweise einen Arbeitskreis ein, in dem Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen gemeinsam bisherige Klimaanpassungsstrategien von Städten und Regionen auswerten 1.

Anpassungsmaßnahmen können punktuelle Veränderungen von beispielsweise Bauweisen oder Produktionsprozessen vor Ort darstellen. Je nach Betroffenheit einer Region von den Folgen des Klimawandels führt Anpassung aber auch zu komplexen sozialen und ökonomischen Transformationsprozessen. Aus diesem Grund sind theoretische, sozialwissenschaftliche Zugänge zu Klimawandelanpassung unabdingbar, um die mit der Klimaanpassung einhergehenden sozialen und ökonomischen Dynamiken wissenschaftlich greifbar zu machen. Grothmann et al. stießen bereits im Jahr 2011 mit ihrem Positionspapier in der GAIA eine Diskussion über die Potenziale sozialwissenschaftlicher Klimaanpassungsforschung in Deutschland an 2. Andreas Marx gab 2017 einen Sammelband heraus, der einen Überblick über die Vielzahl möglicher Perspektiven auf Klimaanpassungsforschung im deutschsprachigen Raum verschafft 3.

Das Netzwerk „TheoAdapt – Theorizing Climate Adaptation“ hat zum Ziel, einerseits innovative theoretische Zugänge zu Klimaanpassung zu diskutieren und andererseits die bestehenden
theoretischen Ansätze zu reflektieren und im Kontext aktueller Entwicklungen weiterzuentwickeln. So stellen sich beispielweise im Kontext der COVID-19-Pandemie Fragen der Krisenwahrnehmung und -priorisierung unterschiedlicher Akteur*innen aus Kommunen oder Unternehmen. TheoAdapt soll speziell Nachwuchswissenschaftler*innen eine Plattform bieten, sich über Theorien und Methoden in dem sehr anwendungsbezogenen und dynamischen Forschungsfeld der Klimaanpassung auszutauschen. Dafür sind regelmäßige Treffen im Abstand von sechs Monaten geplant. Das Netzwerk soll auch Perspektiven auf gemeinsame Publikationen, vergleichende Studien oder Projektanträge eröffnen. Der Call richtet sich an alle interessierten Nachwuchswissenschaftler*innen aus der Humangeographie, Soziologie, Politikwissenschaft oder ähnlichen Disziplinen im deutschsprachigen Raum.

Am 12. und 13. Oktober findet ein hybrides Auftakttreffen (mit Möglichkeit der Teilnahme vor Ort und digital) des Netzwerks an der Universität Jena statt. Wenn Sie Interesse an der Teilnahme haben, melden Sie sich bitte bei dennis.fila@geographie.uni-freiburg.de und anika.zorn@uni-jena.de.

Dennis Fila ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt LoKlim am Lehrstuhl der Geographie des Globalen Wandels an der Universität Freiburg. Anika Zorn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt KlimaKonform am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

1 ARL (2020): Call for Membership: Neuer Arbeitskreis zum Thema „Klimaangepasste Stadt- und Regionalentwicklung: Zwischenbilanz und zukünftige Herausforderungen“, unter: https://www.arl-net.de/de/blog/call-membership-neuerarbeitskreis-zum-thema-%E2%80%9Eklimaangepasste-stadt-und-regionalentwicklung (31.07.2020)

2 Grothmann et al. (2011): Anpassung an den Klimawandel – Potenziale sozialwissenschaftlicher Forschung in Deutschland. GAIA – Ökologische Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft 20(2). 84-90.

3 Marx (Hrsg., 2017): Klimaanpassung in Forschung und Politik. Springer Spektrum. Wiesbaden.

Call for Membership (PDF)

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